
Der Zauber des Kritzelns –
mehr als nur Randnotizen
Hand aufs Herz: Wie oft hast du in Meetings heimlich kleine Blümchen, Spiralen oder geometrische Muster in den Rand deines Notizbuchs gekritzelt? Keine Sorge, du bist nicht allein – und das Beste daran? Es ist sogar gut für dein Gehirn! Kritzeleien sind keine Ausdrucks-form von Langeweile, sondern ein cleveres Mittel, um die Konzen-tration zu halten.
Die Psychologin Jackie Andrade entdeckte in einer Studie, dass Menschen, die während monotoner Vorträge oder Telefonate kritzeln, sich bis zu 29% mehr an Informationen erinnern können als diejenigen, die einfach nur zuhören.
Warum ist das so? Unser Gehirn liebt es, aktiv zu sein. Wenn es nichts zu tun hat, driftet es schnell ab – an den Strand, zur To-do-Liste oder zum Abendessen. Kritzeleien halten den Geist in Bewegung, ohne ihn zu überfordern. Gleichzeitig werden dabei unterschiedliche Hirnareale aktiviert, darunter jene, die für Kreativität und Problemlösung zuständig sind. Für Businessfrauen und Führungskräfte bedeutet das: Kritzeln ist kein Zeichen von Ablenkung, sondern ein stilles Brainstorming im Hintergrund.
Handschrift vs. Tastatur – ein Wettkampf im Kopf
Wir alle lieben unsere Laptops. Schnell tippen, Copy & Paste, hübsche Folien erstellen – effizienter geht’s kaum. Doch genau hier liegt der Haken: Beim Tippen werden Informationen oft einfach nur „durchgereicht“, ohne sie tiefer zu verarbeiten. Unser Gehirn schaltet auf Autopilot, und der Lerneffekt verpufft.
Forscher der Princeton University haben diesen Effekt untersucht und fanden heraus: Wer handschriftlich mitschreibt, muss langsamer arbeiten – und genau das ist der Vorteil. Durch die verlangsamte Geschwindigkeit bleibt keine Zeit, jedes Wort mitzuschreiben. Stattdessen konzentriert man sich automatisch auf die wichtigsten Punkte und formuliert sie um – eine kognitive Meisterleistung, die das Verständnis und Erinnerungsvermögen stärkt. Die Studie zeigte, dass handschriftliche Notizen nicht nur das Merken von Fakten erleichtern, sondern auch das kritische Denken fördern.
Im Business-Kontext heißt das: Wer mit dem Stift arbeitet, denkt strategischer und nachhaltiger. Perfekt für wichtige Meetings, Brainstormings oder Strategie-Sessions!
Kritzeln, Denken, Führen – Kreativität in der Chefetage
Führungskräfte sind oft Multitasking-Profis: Projekte managen, Teams leiten, kreative Lösungen finden – und dabei den Überblick behalten. Hier kommen Stift und Papier als echte Geheimwaffen ins Spiel. Das haptische Gefühl beim Schreiben und Zeichnen fördert kreatives Denken und unterstützt komplexe Gedankengänge.
Dazu gibt es spannende wissenschaftliche Erkenntnisse: Beim Schreiben per Hand werden nicht nur sprachliche Areale aktiviert, sondern auch jene, die für räumliches Denken und Mustererkennung zuständig sind. Wer skizziert, malt oder Mindmaps erstellt, vernetzt Informationen auf mehreren Ebenen. Das Ergebnis? Innovative Ideen und unkonventionelle Lösungsansätze.
Steve Jobs soll seine besten Ideen auf Servietten skizziert haben, und Richard Branson hat immer ein Notizbuch in der Tasche – nicht aus Nostalgie, sondern weil Kreativität oft nicht linear verläuft. Ein leerer Zettel lässt Raum für Gedankensprünge, während der blinkende Cursor auf dem Bildschirm strenge Linien vorgibt.
Gehirnfitness deluxe – warum Stifte smarter machen
Handschriftliches Schreiben ist ein echtes Workout fürs Gehirn. Es fordert die Koordination zwischen Auge, Hand und Verstand – ein Prozess, der beim Tippen weitgehend entfällt. Studien zeigen sogar, dass Menschen, die regelmäßig mit der Hand schreiben oder zeichnen, eine verbesserte Konzentrationsfähigkeit und ein besseres Gedächtnis haben.
Besonders spannend: Das Schreiben mit der Hand aktiviert die sogenannte „retikuläre Aktivierungssystem“ (RAS) im Gehirn, das unsere Aufmerksamkeit steuert. Während Tippen oft zu automatisierten Abläufen führt, sorgt der Stift dafür, dass wir geistig präsenter sind. Auch Zeichnen – selbst einfache Kritzeleien – hilft dabei, komplexe Themen visuell zu strukturieren und neue Zusammenhänge zu erkennen.
Im Businessalltag bedeutet das: Wer Meetings mit der Hand dokumentiert oder Ideen skizziert, entwickelt nachhaltigere Strategien und bleibt geistig wacher. Ein echter Vorteil in stressigen Verhandlungssituationen oder beim Entwickeln kreativer Konzepte.
Tastatur aus, Stift an – so bringst du’s ins Team
Warum nicht mal neue Wege im Büroalltag gehen? Beim nächsten Meeting könnten Laptops und Tablets draußen bleiben – stattdessen gibt’s Flipcharts, bunte Marker und große Papierbögen. Klingt old-school? Vielleicht. Aber genau das kann neue Dynamik ins Team bringen.
Visuelle Elemente wie Sketchnotes, Mindmaps oder einfache Diagramme fördern die Kommunikation und helfen, komplexe Themen greifbar zu machen. Außerdem zeigt sich: Meetings ohne Laptops haben eine höhere Beteiligungsrate, weil niemand heimlich Mails checkt. Stattdessen wird aktiv zugehört und mitgedacht.
Ein kleiner Bonus-Tipp: Warum nicht ein „Kritzelboard“ im Büro aufstellen, auf dem jede Woche ein Thema steht? Mitarbeiter können ihre Ideen skizzieren, Fragen stellen oder einfach kreativ drauflos malen. So entstehen oft unerwartete Ansätze – ganz nebenbei.
✨ Fazit: Der Wechsel vom schnellen Tippen zum bewussten Schreiben und Zeichnen ist mehr als ein nostalgischer Rückgriff auf die Schulzeit. Es ist eine Strategie, die unsere Gehirnleistung steigert, kreative Prozesse anregt und uns hilft, komplexe Themen besser zu durchdringen.
👉 Probier es aus! Schnapp dir Stift & Papier und bring deine Ideen aufs nächste Level. 💡🚀 Teile deine Gedanken oder Kritzeleien in den Kommentaren – wir sind gespannt! ✍️✨
Quellenangaben:
Hier sind die Quellenangaben zu den im Blogartikel erwähnten Studien:
Kritzeln und Gedächtnisleistung:
Studie: „What does doodling do?“
Autorin: Professorin Jackie Andrade
Veröffentlicht in: Applied Cognitive Psychology, 2009
Zusammenfassung: Diese Studie untersuchte, wie Kritzeln während des Zuhörens die Gedächtnisleistung beeinflusst.
Link: Professor Jackie Andrade – University of Plymouth
Handschriftliches Notieren vs. Tippen:
Studie: „The Pen Is Mightier Than the Keyboard: Advantages of Longhand Over Laptop Note Taking“
Autoren: Pam A. Mueller und Daniel M. Oppenheimer
Veröffentlicht in: Psychological Science, 2014
Zusammenfassung: Diese Forschung zeigt, dass handschriftliche Notizen das Verständnis und die Behaltensleistung verbessern können.
Link: Handwriting vs typing: is the pen still mightier than the keyboard?
Replikationsstudie zu handschriftlichen Notizen:
Studie: „Don’t Ditch the Laptop Just Yet: Replication Finds No Immediate Advantage to Writing Notes by Hand“
Autoren: Heather L. Urry et al.
Veröffentlicht in: Psychological Science, 2021
Zusammenfassung: Diese Studie replizierte frühere Forschungen und fand keine signifikanten Unterschiede in der unmittelbaren Behaltensleistung zwischen handschriftlichen und getippten Notizen.
Link: Don’t Ditch the Laptop Just Yet: Replication Finds No Immediate Advantage to Writing Notes by Hand